Sowohl Yedi Kule (türkisch) als auch Heptapyrgion (Eptapyrgion) (griechisch) bedeuten auf Deutsch "Sieben Türme". Das Yedi Kule befindet sich am nordöstlichen Ende der Akropolis von Thessaloniki.
Fünf der sieben Türme der Zitadelle gehen auf Theodosius I. zurück. Er soll diese in Auftrag gegeben haben, als er um 380 nach Christus die Stadtmauern von Thessaloniki verstärkt hat.
In der byzantinischen Zeit der Palaiologen-Dynastie (1262 bis 1453) werden die fünf Türme neu errichtet, nachdem diese von den Kreuzfahrern bei der Einnahme Thessalonikis zerstört worden sind. Ab dem Jahr 1591 wird das Yedi Kule als Sitz des Militärgouverneurs von Thessaloniki genutzt. Eine etwa 300 Mann starke Einheit ist im Yedi Kule stationiert. 1646 wird die Anlage erneut umgebaut. In dieser Zeit werden wohl auch die beiden anderen Türme erbaut.
Die sieben Türme haben jeweils eigene Namen: Wasserturm, Getreideturm, Verborgener Turm, unberührter Turm, Gefängnisturm, Munitionsturm und Laternen Turm.
Ende des 19. Jahrhunderts wird die Zitadelle nicht mehr benötigt und um 1895 in ein Gefängnis umfunktioniert. In dieser Zeit sind viele bauliche Tätigkeiten in und um das Yedi Kule entfaltet worden. Selbst nach dem Anschluss von Thessaloniki an Griechenland ist das Gefängnis weiter genutzt worden. In dem Gefängnis haben unabhängig von der Straftat und deren Geschlecht die Gefangenen von Thessaloniki eingesessen. Selbst die politischen Gefangenen der Metaxa Regierung, des Bürgerkrieges und auch der Militärjunta von 1967 bis 1974 sind im Yedi Kule eingekerkert worden.
Das Gefängnis ist seit dem Jahr 1989 geschlossen und die gesamte Anlage wird archäologisch erfasst. Das Yedi Kule ist inzwischen für die Öffentlichkeit begehbar.
Geblieben von dem Gefängnis sind nur unzählige Rempetiko Lieder, welche die Gefangenschaft im Yedi Kule besingen.